Jubiläum rückt näher- Neue Tafeln am Ortseingang

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Mit neuen Schildern, unter anderem am Mülheimer Ortseingang, weisen die Organisatoren um Ortsvorsteherin Susanne Kemker sowie Vereinsring und Vorsitzende von Tambourkorps, Feuerwehr und Schützenbruderschaft auf Mülheims 950. Geburtstag hin, der am 20. und 21. August dieses Jahres gefeiert werden soll. Gestaltet worden sind die Schilder von Willi Eickhoff, angebracht hat sie Daniel Mewes. Bereits seit mehr als zwei Jahren plant das Organisationsteam das „Dorfspektakel“ auf und um den Mülheimer Dorfplatz: Am Samstag, 20. August, soll die Jubiläumsfeier mit einem Mittelalter- und Handwerkermarkt beginnen. Im Heerlager wird sich sich unter anderem auch eine Gruppe Ordensritter tummeln. Das Abendprogramm wird durch Aktionen auf der Bühne gestaltet und am Sonntag, 21. August, werden weitere Akteure aus dem Kirchspiel verschiedene Aktionen anbieten. Als Eintrittskarte zum Event gilt der Jubiläums-Pin, der bei Mitwirkenden erworben werden kann. Wer zudem Interesse hat, sich bei der Veranstaltung einzubringen, kann sich bei Ortsvorsteherin Susanne Kemker melden.

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Mülheims Ortsvorsteherin Susanne Kemker freut sich auf großes Dorfjubiläum im Sommer

Quelle: Soester Anzeiger 13.02.2022

Zum Jahresbeginn sprechen die Ortsvorsteher über 2021 und 2022. In Mülheim steht das große Dorfjubiläum an. Was der Ort dazu plant, welche Rolle die Corona-Pandemie spielt und was sich sonst getan hat.

Mülheim – Der Blick aus dem Küchenfenster macht Ortsvorsteherin Susanne Kemker unzufrieden. „Da muss man wohl viel Geduld haben“, blickt sie auf das prächtige, aber nach wie vor vom Verfall bedrohte Schloss Mülheim, das als Sehenswürdigkeit des Möhnetals ihrem Ort den Namen gibt. Oder war es umgekehrt? Und wie ist das überhaupt mit dem Namen? Egal. Ob Schloss oder Kloster: Es müsste dringend etwas passieren. Dass es in ihrem Ort großes Geschichtsbewusstsein gibt, dürfte in diesem Jahr deutlich werden. Mülheim feiert nämlich Dorfjubiläum. 950 Jahre sind seit der ersten urkundlicher Erwähnung vergangen. Nach zwei Jahren Corona-Feier-Abstinenz dürfte das Fest ein wahres Spektakel werden.

„Mülheimer Spectaculum“ steht als Überschrift über dem großen Jubiläumswochenende am 20. und 21. August. Am Jubiläums-Samstag verwandelt sich der Ort in ein mittelalterliches Gelage – mit allem, was man sich vorstellen kann. So wird zum Beispiel mittelalterliche Handwerkskunst präsentiert. Besonders freut sich Susanne Kemker auf den Heimatabend am Dorfplatz, dem natürlich ein Gottesdienst vorhergeht. Die Kirchspiel-Nachbarn aus Waldhausen schicken ihre Laienspieler, die die Besucher die historische Begebenheit von vor 950 Jahren miterleben lassen. Sonntags ab 11 Uhr wird es mit dem „Spectaculum“ richtig ernst. „Früher und Heute“ heißt es dann zwischen Dorfplatz, „Überm Berghof“ und „Von Plettenberg Straße“ an mehreren dutzend aufgebauten Ständen.

Die Hofanlage am Ortsausgang Richtung Belecke versprüht Charme. © Großelohmann, Reinhold

Als ob die Mülheimer geahnt hätten, dass es mit den Vorbereitungen für das große Ereignis anstrengend würde, hatten sie sich schon vor Corona ans Werk begeben. Immer wieder fielen Treffen in den Lockdown-Monaten aber auch danach aus. „Wir haben relativ früh angefangen“, freut sich Susanne Kemker. „Wir haben ein tolles Team aus Vereinsvorständen.“ So sei man nun schon beim Hüttenbau. Jeden zweiten Mittwoch im Monat ist Treff im Bauernstübchen – und demnächst auch endlich wieder in ganz großer Runde. Und überhaupt ist Susanne Kemker optimistisch, dass Corona keinen Strich mehr durch die (Jubiläums-)Rechnung macht. „Das habe ich beim Universum bestellt“ lacht sie.

Erster Vorgeschmack auf Jubiläum schon am 30. April

Den ersten Vorgeschmack aufs 950-Jährige gibt es übrigens bereits am 30. April. Die Mülheimer laden dann zum Schnadezug. Und wo man die Freunde und Nachbarn aus Sichtigvor auch schon mal am Grenzstein trifft, übernehmen die Mülheimer abends die Bewirtung beim abendlichen „Tanz in den Mai“ im Mühlenpark. „Da können wir dann an diesem Tag auch ein bisschen Geld fürs Jubiläum einnehmen“, muss eine Ortsvorsteherin auch ans Praktische denken. Auch wenn das Datum des Jubiläums nicht direkt etwas mit dem Bau der einstigen „Deutschordenskommende“ zu tun hat – die Gründung liegt gut 750 Jahre zurück – so wäre es dennoch schön gewesen, wenn sich am Gebäude schon etwas getan hätte. Doch die Hoffnung im Dorf ist da, dass der neue Eigentümer es mit seinem Projekt ernst meint.

In der schmucken Mülheimer Schützenhalle soll in diesem Jahr auf jeden Fall wieder gefeiert werden. © Großelohmann, Reinhold

Neues ist auch für die Feuerwehr geplant – und zwar gemeinsam mit Nachbar Sichtigvor, mit dem Mülheim wie mit einem siamesischem Zwilling im Möhnetal verwachsen ist. Die Ortsvorsteherin weiß, dass die Entscheidung hierzu aber von der Feuerwehrführung und der Stadt Warstein getroffen wird. In jedem Fall muss für das alte Feuerwehrhaus eine neue Nutzung her. Was an der Stelle bleibt, ist die schmucke Schützenhalle, in der in diesem Jahr endlich wieder Schützenfest gefeiert werden soll. Auch wenn die Ortsvorsteherin gern mitten im Schützengeschehen dabei ist, Frauen in Uniform werde es in Mülheim wohl nicht geben, ist Susanne Kemker ziemlich sicher.

Nach der Initiative der Suttroper Schützen hat sie mit einer ganzen Reihe von Frauen im Ort gesprochen. „Wir sind uns einig und lassen mal die Männer machen, wie es in der Tradition verankert ist.“ Die Frauen würden Schützenfest wie bewährt auf ihre Art feiern.

Direktvermarkter hat Automaten aufgestellt

Dass es im Ort auch nach der harten Corona-Zeit noch das „Bauernstübchen“ gibt, darüber ist Susanne Kemker froh, schließlich stand sie dort viele Jahre selbst hinterm Tresen. Die Inhaber seien mit dem „Außer-Haus-Verkauf“ während der Lockdowns von vielen unterstützt worden. „Ich bin dankbar, dass es Pächter sind, die eine Perspektive haben.“

Und auch geschäftlich hat sich etwa getan: Gegenüber vom „Bauernstübchen“ gibt es einen Direktvermarkter, der in einem Automaten landwirtschaftliche Produkte anbietet. „Das ist liebevoll gestaltet“, freut sich Susanne Kemker. Einkaufen können die Mülheimer ansonsten bestens bei den Sichtigvorer Nachbarn, wo die „Fritz-Josephs-Straße“ an Attraktivität weiter gewonnen hat.

Ein großes Huhn wirbt für den Direktvermarkter. © Großelohmann, Reinhold

Hübscher geworden ist es auch auf dem Hof Schulte-Nölke, der den Dorfbereich in Richtung Belecke abschließt. Der Umbau von Stallungen zum Wohnhaus lässt die Hofanlage insgesamt erstrahlen. Und dass Bewohnerin Ina Kassmann ihre Kreativität an Festtagen für Deko-Ausstellungen nutzt, bereichert das Dorfleben ebenso. „Sie hat dafür ein richtiges Händchen“, weiß Susanne Kemker und freut sich schon auf die Oster-Ausstellung.

Aktuell muss sie sich kümmern, damit auch der Hof – wie der ganze Ort – ans Glasfasernetz angeschlossen wird. Da scheine es zu haken. Aber die Bedeutung des Glasfaseranschlusses sei einfach zu groß.

(Beitragsbild: Beim letzten Jubiläum vor 25 Jahren wurden Willi Eickhoffs steinerne Bronze-Ritter aufgestellt. © Großelohmann, Reinhold)

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